Wir über uns und überhaupt ...
Wir schreiben das Jahr %0000011110110100 (äh - 1972). In den unendlichen Weiten des Alls, in einem total aus der Mode gekommenen Ausläufer des westlichen Spiralarms der Galaxis, kreist ein absolut unbedeutender, kleiner blaugrüner Planet um eine unbeachtete gelbe Sonne. An einem kalten Januartag des besagten Jahres erblickt auf eben diesem Planeten eine vom Affen abstammende Bioform, die früher jede Menge Digitaluhren getragen hat, im kühlen Norden das Licht der Welt, der es vergönnt war, in der heimlichen Kulturhauptstadt Niedersachsens - Hildesheim - aufzuwachsen.
[langweiliger STUFF über Kindergarten, Schule etc. DELETED]
Es kam, wie es kommen mußte. Meine Mutter war total entsetzt, als ich mir zum 12. Geburtstag einen Computer wünschte. Im Nachhinein kann ich das durchaus verstehen, schließlich hätte man so viele Radiergummis beim Schreibwarenhändler um die Ecke viel billiger bekommen können... Da ich schon damals etwas gegen Raubkopien hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als mir meine Spiele selber zu schreiben - "ZX Biathlon" wird sicherlich jedem Freak noch im Gedächtnis sein. Und mittlerweile kann man sogar auf einem Falcon oder Mac JetPac spielen :-) Irgendwann waren die Radiergummis aufgebraucht, aber die Firma gefiel mir so sehr, daß ich nun den "rasenden Schnürsenkel" haben wollte.
1986 gab es den zufälligerweise im Doppelpack, wenn man auch gleich einen der ersten bezahlbaren 68000er kaufte, und fortan programmierte ich in SuperBASIC (u.a. einen ganz netten BoulderDash-Clone, aber auch eine erste Oberflächen-Lib). Sinclair ging Pleite, aber 1988 stöberte ich mal wieder in einem der Hildesheimer Kaufhäuser und entdeckte einen Computer, den ich schon immer haben wollte: Einen 520 ST, 512 KB, mit Maus und Netzteil, als Vorführgerät für sensationelle DM 500,-.
Als Schüler konnte ich nicht sofort zugreifen und zögerte einen Tag. Und siehe da, als ich am nächsten Tag wieder das Kaufhaus besuchte, kostete der Atari nur noch DM 400,-. Am gleichen Abend entstand mein erstes GFA-Basic-Programm.
Nach und nach entstanden PaintShop+, META-BIT und ObjectGEM, der 520er wurde mit allem möglichen Krams aufgemotzt, bekam einen Win-PC zur Seite gestellt (viele glaubten mir nicht, daß man auch 1995 noch auf einem 386er mit BP und BC++ programmieren kann), und wurde schließlich durch einen Falcon ersetzt.
Zu jener Zeit wurde die Öffentlichkeit langsam auf ObjectGEM aufmerksam - das einzige, was daran noch fehlte, war ein gutes Programmier-Demoprogramm. Die Idee zu Texel war geboren ...
Auf der ProTOS '94 konnte man bereits die erste Version bewundern, und kein Jahr später war die Version 1.00 fertig. Da ich sowieso mit MagiC und NVDI arbeitete, war der Umstieg auf den Mac eigentlich nur logisch, und mittlerweile entstehen alle Texel-Versionen auf meine iMac (in Tangerine - was sonst?).
Wenn ich nicht gerade an Texel programmiere, spiele ich manchmal auch mit meinem Jaguar, PoFo oder Newton, alternativ studiere ich ein bißchen Informatik. Drogen nehme ich keine, sofern man grünen Tee aus Japan und elektronische Musik (hören und machen) nicht dazuzählt.
Die Bugreports zu ObjectGEM halte ich für ein Gerücht, ObjectGEM hat keine Bugs. [Anm. des Hypertext-Autors: siehe unten]
Im Jahr der deutschen Fußballweltmeisterschaft (die mich völlig kalt ließ) erblickte ich 1974 das Licht der Welt. Die Grundschule überlebte ich ohne Blessuren, im Gymnasium machte man mich zum nominell mündigen Staatsbürger. Die Anfänge meiner Sucht reichen ins Jahr 1986, der erste eigene Rechner, ein Atari 1040STF stand ein Jahr später auf dem Gabentisch, nachdem mein Vater nicht mehr mit ansehen konnte, wie ich BASIC-Bücher auswendig lernte und Blätter mit aufgemalten Schreibmaschinentastaturen so lange traktierte, bis das Papier durchgewetzt war. Derart gerüstet stieg ich gleich in die Applikationsprogrammierung unter ST-Basic ein, was sich aber als Flop herausstellte (es sollte nicht an mir liegen :-). Nach diversen kürzeren und längeren Versuchen mit ST-Logo, GFA-Basic, Assembler und Pascal bin ich nun bei C gelandet.
Durch Bugreports zu ObjectGEM [Anm. des Hypertext-Autors: siehe oben] stieß ich auf Thomas (oder er auf mich?), so daß bald die ersten Alphaversionen von Texel bei mir die Platte füllten, die noch nicht viel mehr konnten als Fenster zu öffnen und zu schließen. Doch das änderte sich bald, Texel nahm Formen an. Regelmäßige Mausstammtisch-Besuche prägten so manches "verspielte" Feature, die Arbeitstreffen wurden eigentlich nur durch die Fahrzeiten des ÖPNVs beschränkt.
Innerhalb kürzester Zeit entstanden mit PurePascal und ObjectGEM, einer objektorientierten GEM-Library, die ersten Betaversionen mit immer mehr Funktionen; teilweise kam ich fast nicht mit dem Beschreiben im Handbuch hinterher.
Wenn Thomas nicht gerade um Mitternacht anruft und feststellt, daß eine neue Start Me Up! Version der Dokumentation harrt, ich nicht gerade Programme betateste oder selbst welche schreibe und ich nicht gerade mause, also tatsächlich einmal nicht am Computer sitze, dann studiere ich sicherlich in Freiburg Politik und Geographie - nein, nicht auf Lehramt. Oder ich lese Bücher über Kao-Tai, der unwürdige und weniger als nichtsnutzige Kwan der vierthöchsten Rangklasse, Präfekt der kaiserlichen Dichtergilde "Neunundzwanzig moosbewachsene Felswände" (siehe auch: Start Me Up! Hypertext).
Zu dem Gerücht, ObjectGEM habe keine Bugs, sage ich nur: diese Aussage ist nicht beweisbar. Bätsch.
Der Aussage meines Vaters auf meinen Computerwunsch hin, ein Computer sei wie ein Faß ohne Boden, muß ich, obwohl damals heftig bestritten ("Zwanzig bis dreißig Disketten reichen mir - mehr Programme brauche ich ja gar nicht!"), inzwischen leider zustimmen.